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Für Lenia Safiropoulou
1
Es riecht nach Licht in winterlicher Öde
im Lande der kältesten Träume fliegst du
von allen Worten weg bis in das einsame
Unbedeuten der Stimme folgend
von Sternvokalen.
Was hat der Himmel zu schreien?
Was hat die Frühe zu zeigen?
Es riecht nach Schnee im Herzen der Dinge
zum entziffern bleibt die Träne des Kindes
und ein Blick ins Leere wenn der Tag
das menschliche Märchen erzählt.
Weg! Wie finde ich mein Weg?
Ist derjeniger der Sternvokalen?
Da kommt wieder die uralte Nacht.
Vorsicht!
Ungeheuere Hände warten
unter ‘m Bett.
Du stehst noch mitten im Walde der Gesten
empfindest du dich anders als gestern?
Was ist denn los mit den Wolken
mit der Furcht vor ‘m Vergehen?
Laß uns ruhig bleiben
bis zu den letzten Farben der Zeit
uns entscheiden
über die Vollkommenheit.
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*
2
Mal hat das Licht vergewaltigt
uns Kinder eines plötzlichen Regens
ist glaubst du Sprache was anders
als bloß die Bewegung der Hände?
Im Dunkel der Augen zu suchen
ist eine verfluchte Kunst
ja zeigt die Klarheit
den Finger zu jedem Verlust.
Oh komm jetzt
ins Helle
des unbekannten
Gesichts!
Meine Hand greift
in die Ferne
mein Ohr trägt
das Gewicht.
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3
Stimme der Nacht
tanze mit mir
führe mich
zum kindlichen Schlaf
das Liedchen singend
damaliger Stunden!
Nun kann mein Wort nicht mehr fliegen
versunken bleibt mein Fuß.
Wie alt ist diese offene Wunde?
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4
Der Mund ist leer
der Atem folgt dem Licht.
Dich sehe ich wieder
und spüre
wo meine Hand liegt.
Der Berg ohne Gipfel
erwartet den leichten Schritt.
Wir wandern vergebens im Nebel
vom Anspruch zum Sinn.
Sterne und Vögel begleiten
die Tage in aller Stille.
Wie schön schlummern wir alle
im Garten der Wille!
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5
Die Kälte der Sonne
ist nicht zu ertragen
wenn die Pupillen verdunkeln.
Was gibt’s noch zu sagen
und kann sich
aus der Leiche des Mondes
entwickeln?
Wohl singe ich den Laut
anderer Stimmen
mit Vorsicht berührend
die Schönheit der Dinge.
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6
Wie geht man mit der Enge
seiner Wörter um?
Vielleicht sind Noten
eines Zufalls Quoten.
In der Hand hältst du nichts
anderes als Wasser.
Mein Schicksal ist eine endliche Menge.
Du wirst gerne Mephisto
deiner Tränen!
Was willst du noch erleben?
Von Meer zu Meer
fühlst du dich immer leer.
Weiter frage ich nichts mehr.
Mein Licht ist untauschbar
in die Wüste reist
meine Stimme hin
und mit stillen Augen
starre ich auf die Zukunft.
Bald treffen wir uns wieder
in unwindiger Ära.